Zufrieden blickt die Ratzeburger Volkshochschule auf ein informationsreiches, politisches Bildungsjahr zurück. Zusammen mit dem Verein Miteinander leben e.V. und gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" konnte sie im Jahresverlauf einmal mehr sechs Vortragsveranstaltungen zu ganz unterschiedlichen Themen der politischen Bildung anbieten und durchführen. Von ”Reichsbürgern” über ”Putins Russland”, ”Afrikanische Migration” und ”Märtyrern im Meinungskrieg” bis zum ”Iran” und der ”Europäischen Union” reichte das Themenspektrum.
”Über zweihundert Besucher in Ratzeburg, aber auch im benachbarten Buchholz, nutzten die Möglichkeit, sich politisch zu bilden und mit durchweg gut informierten Dozenten intensiv zu diskutieren. Aus Sicht der Volkshochschule ein großartiges Ergebnis unser Bemühungen, die politische Bildung im ländlichen Raum zu verankern”, sagte Volkshochschulleiter Holger Martens und verwies auch auf das ausgesprochen positive Ergebnis einer Evaluation, die parallel zur Vortragsreihe erhoben wurde. 98,81% der befragten Besucher gefiel die Vortragsreihe, 94,05% gaben an, etwas dazu gelernt zu haben und 96,43% würden den Besuch der Vortragsreihe weiterempfehlen.
Für Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. bestätigt diese Umfrage den Bedarf für politische Bildungsangebote im ländlichen Raum: ”Wir sehen an den unterschiedlichen Standorten im Lauenburgischem immer wieder großes Interesse an politischen Bildungs-veranstaltungen im Vortragsformat und vermitteln als freier Träger der politischen Bildung gerne geeignete Dozentinnen und Dozenten an unsere Kooperationspartner. Das Engagement der Ratzeburger Volkshochschule ist dabei wirklich vorbildlich. Dort konnten die Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr mit Ausbau des Vortragsangebotes um 46% gesteigert werden.“
Wird es Zeit für Europa? Angesichts von Migration, BREXIT, Populismus und Nationalismus, von Werteerosion und autoritären Bestrebungen? Angesichts von Plastikmüll,
Digitalisierung, von Handelskrieg und neuen Herausforderungen der internationalen Sicherheit?
Europas Perspektiven vor der Wahl stehen im Fokus des Forums "Zeit für Europa!?", zu dem die Volkshochschule Ratzeburg zusammen mit dem Verein Miteinander leben e.V.
erstmalig am 29. November 2018 um 19:00 Uhr ins „Dörphuus“ in Buchholz einlädt. Es soll Bürger*innen motivieren, im Kontext der Europawahl im Mai 2019 über europäischen Fragen und Fragstellungen zu
diskutieren. Enrico Kreft, Präsidiumsmitglied der Europa Union, wird diese Diskussion fachkundig und mit viel Hintergrundwissen anleiten. Worüber diskutiert werden soll, entscheiden die Gäste des
Forums. Haben Sie Zeit für Europa?
Das Forum "Zeit für Europa!?" wird gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der
„Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“.
Der Eintritt ist frei!
In der politischen Bildungsreihe der Ratzeburger Volkshochschule richtet sich der Blick am 19. Oktober 2018 um 19:00 Uhr im Ratssaal des Rathauses auf den Iran. Die Aufkündigung des Atomabkommens durch die Trump-Administration hat die Lage im Nahen Osten verändert. Amerika kehrt unter Trump zur alten Eindämmungs- und Konfrontationspolitik gegenüber dem Iran zurück. Die Europäer verfolgen andere Ziele.
Dr Udo Metzinger analysiert in seinem Vortrag die komplizierte Rolle, die der Iran im Nahen und Mittleren Osten spielt, bespricht den saudi-arabisch-iranischen Macht-
und Religionskonflikt, beschreibt die amerikanisch-europäische Position unter Obama und findet vielleicht Ansätze, Trumps Kehrtwende zu erklären und deren Folgen abzuschätzen.
Dr. Udo Metzinger ist seit vielen Jahren in der Politischen Bildungsarbeit tätig, u.a. im Netzwerk Politische Bildung in der Bundeswehr, an verschiedenen Akademien und für viele freie Träger der Politischen Bildung.
Der Vortrag wird in Kooperation mit dem Verein Miteinander leben e.V. durchgeführt und gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“. Der Eintritt ist frei.
Die Volkshochschule Ratzeburg zeigt vom 18.09. bis zum 26.10.2018 eine Plakatausstellung zum Thema "100 Jahre Frauenwahlrecht" im Ratzeburger Rathaus, die von der geschichtlichen Perspektive bis in die Gegenwart reicht.
Grundstock der Ausstellung sind politische Wahlplakate, welche die Werbung um die politische Beteiligung der Frauen in den drei wichtigen demokratischen politischen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts zeigen, die Einführung des Frauenwahlrechts (1918/19), Trauer und Neuanfang (1945/49) und Umbruch und Verstetigung (1989/90). Allgemeine Wahlaufrufe stehen dabei neben Werbeplakaten für verschiedene Parteien und Vereinigungen. Die gezeigten Plakate, zur Verfügung gestellt vom Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung, zeigen vor allem auch den Wandel des Frauenbildes nach Einführung des Frauenwahlrechts.
Die Ausstellung ist mit Unterstützung der "Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen" zusammengestellt worden und während der Öffnungszeiten des Rathaus kostenfrei zu sehen. Eröffnet wird sie am 18.09.2018 um 19:00 Uhr mit einer Podiumsdiskussion zum Thema "100 Jahre Frauenwahlrecht - „Aktiv, na klar! ... Passiv, na ja!" im Ratssaal des Rathauses. Am 21. 09.2018 um 19:00 Uhr wird vor ihrem Hintergrund auch die szenische Lesung ”Suffragetten – Damenwahl” mit Angela Bertram und Maren Colell vom Theater in Stall zu sehen sein.
Die Ratzeburger Volkshochschule setzt am 25.09.2018 um 19:00 Uhr die Vortragsreihe zur politischen Bildung im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses fort und spürt mit Dr. Dirk Burmeister der Frage nach "Warum das Sagbare im aktuellen Meinungskrieg für Rechtspopulisten so wichtig ist? Und für alle anderen auch?"
Die sozialen Medien haben die Deutungshoheit gesellschaftlicher Eliten erodiert – und Gegenöffentlichkeiten für Andersdenkende geschaffen. Davon profitieren gegenwärtig vor allem Rechtspopulisten und neurechte Strömungen. Erst im Digitalen ist ihre Behauptung politisch korrekter Zensur und eingeschränkter Meinungsfreiheit zu einer scharfen Waffe im Kampf gegen den „Mainstream“ geworden. Welche Gefahren drohen hieraus dem gesellschaftlichen Zusammenhalt? Und wie kann die demokratische Mehrheit dem entgegenwirken?
Dr. Dirk Burmester ist Politikwissenschaftler. Er arbeitet für die Freie und Hansestadt Hamburg und ist nebenberuflich Dozent an der Uni Hamburg. Beruflich ist er Referent für den Medien- und Digitalstandort im Amt Medien der Hamburger Behörde für Kultur und Medien. Zuvor war er Journalist bei der "Financial Times Deutschland".
Der Vortrag wird in Kooperation mit dem Verein Miteinander leben e.V. durchgeführt und gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“. Der Eintritt ist frei.
Mit einem besonderen Vortragskonzert führte die Volkshochschule Ratzeburg zusammen mit dem Verein Miteinander leben e.V die Reihe "POLITICALied" fort, die im vergangenen Jahr mit einer Förderung durch die „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“ gestartet wurde und dem politischen Lied Raum und Bühne geben will.
Bucky Halker aus Chicago lud zu einer musikalischen Begegnung mit dem "Ghost of Woody Guthrie“ in den Ratssaal des Rathauses und rund 40 Besucher*innen folgten seinen Ausführungen in Vortrag und Musik zum Leben und Wirken des amerikanischen Musikers mit dem großen sozialpolitischen Gewissen. Bucky Halker pflegt als Vorstandsmitglied der "Woody Guthrie Foundation" das Liedgut Woody Guthries und konnte sowohl als Musiker, aber auch als Dozent für das politische Lied in seinem auf Englisch gehaltenen Vortrag die Aktualität von Guthries Musik eindrucksvoll herausarbeiten.
Insbesondere jene Lieder, die Woody Guthrie über Flucht, Arbeits- und Umweltmigration während der großen Depression und der „Dustbowl“-Dürre in den USA der 30er Jahre verfasste und die Bucky Halker mit Bildern der Zeit unterlegte schlugen einen erstaunlichen Bogen in die Gegenwart Europas, mit all den beschriebenen Facetten von Verzweiflung, Perspektivlosigkeit, aber auch Rassismus und Ausgrenzung.
Dabei wies Bucky Halker immer wieder auf dem Umstand hin, dass die Lieder Woody Guthries den oft unmenschlichen und mitleidlosen Umgang von Amerikanern untereinander in der wirtschaftlichen Krise beschreiben und nicht gegenüber fremden Menschen, die als Migranten ins Land kommen. Er unterstich in diesem Zusammenhang die Bedeutung Guthries, der nicht nur in seinen volksnahen, sozialkritischen Liedern dieser Verzweiflung und Unmenschlichkeit einen Ausdruck geben konnte, sondern historisch auch als Chronist einer Zeit starker Entsolidarisierung der Gesellschaft fungierte. Gerade dies mache, so Halker, seine Lieder in der heutigen Zeit so wertvoll und aktuell.
Der Verein Miteinander leben e.V. beendet das Programm des 15. Möllner Folksfest in diesem Jahr politisch, mit dem diesjährigen Auftakt der Reihe „POLITICALied“. Bucky
Halker aus Chicago präsentiert unter dem Motto „The Ghost of Woody Guthrie“ eine Zugabe mit politischen Liedern aus den USA … gerade heute hoch aktuell und voller Aussagekraft.
Bucky Halker hat fünfzehn Alben veröffentlicht und ist nicht nur als Musiker, sondern auch als Dozent für das politische Lied in Amerika unterwegs, so auch als Gastprofessor an der Universität in Oldenburg. Er pflegt als Vorstandsmitglied der "Woody Guthrie Foundation" das Liedgut Woody Guthries, das gerade in Amerika im Lichte aktueller politischer Entwicklung neu- und wiederentdeckt wird. Er schreibt auch eigene Texte zu politischen Themen der amerikanischen Gegenwart. Interessante Einblicke in die politische Liedkultur von Guthrie über Springsteen bis heute sind garantiert, Live, in Englisch und Deutsch, gerne auch diskursiv.
Am Dienstag, den 12. Juni 2018, lädt er zusammen mit der Volkshochschule Ratzeburg um 19:30 Uhr zu einem Vortragskonzert in den Ratssaal des Rathauses. Der Eintritt zu diesen diesem
Vortragskonzert ist frei. Dies wird ermöglicht durch die Förderung der "Partnerschaft für Demokratie" der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie
leben!".
Die Ratzeburger Volkshochschule setzt am 08.05.2018 um 19:00 Uhr ihre Vortragsreihe zur politischen Bildung in der katholischen Kirche St. Answer, Fischerstraße 1, mit einem Vortrag von Dr. Günther Rusch zur "Afrikanische Migration im Spannungsfeld von Fluchtursachen und Erwartungshaltungen" fort.
Die internationale Migrationsforschung spricht von einem pulling und pushing effect. Die Anziehungskraft einer neuen Umgebung wird von vielen unterschiedlichen Faktoren bestimmt. Dem steht der Leidensdruck derjenigen gegenüber, die sich fluchtartig oder mit falschen Vorgaben der angestammten Heimat und ihren lebensbedrohenden Verhältnissen entziehen. Zwischen beiden Migrationsgründen gibt es eine Grauzone. Denn wenn Abwanderung oder Flucht unvermeidlich zu sein scheinen, sollte es zumindest in solche Zielgebiete gehen, wo bessere Lebens- und Erwerbsmöglichkeiten sowie Sicherheit bestehen. Für Afrikaner sind das vor allem die Groß-und Megastädte und Europa. Dr. Günther Rusch versucht als ausgewiesener Afrikakenner einen Einblick in die in Afrika vorherrschenden Migrationsgründe – und folgen zu geben. Er bringt von einer Reise ins westliche Afrika, die erst in der Woche vor dem Vortrag endet, ganz aktuelle Eindrücke mit, die in seinen Vortrag in Interview und Bild einfließen werden.
Der Vortrag, der im vergangenen Jahr orkanbedingt ausfallen musste, wird in Kooperation mit dem Verein Miteinander leben e.V. durchgeführt und gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“. Der Eintritt ist frei.
Am 06. Mai 2018 finden Kommunalwahlen in allen Kreisen und Gemeinden Schleswig-Holsteins statt. Auch in Ratzeburg sind Wähler*innen und Wähler sowie Jungwähler*innen
ab 16 Jahren aufgefordert, ihre Stimmen für eine neue Stadtvertretung abzugeben. Aus diesem Grund lädtt die Volkshochschule Ratzeburg am 27. April um 19:00 zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion in
den Ratssaal des Rathauses, mit Kandidaten der 5 Parteien und 2 Wählervereinigungen, die in den 12 Wahlbezirken um die Gunst der Wähler*innen werben. Im Mittelpunkt werden dabei die Themen der
Daseinsvorsorge stehen, also all das, was vor der eigenen Haustür wichtig ist:
Bildung … von Kitas über Schulen bis hin zur Erwachsenenbildung der VHS, Infrastruktur … von Geh- und Radwegen bis Straßen und Parkplätzen,
Versorgungsqualität … von Wasser, Gas und Strom und auch Breitband, Soziales … vom demografischen Wandel bis zur Barrierefreiheit,
Sicherheit … von sicheren Wohnquartieren und guten Rettungsdiensten, Freizeit … von Sport- und Freizeitstätten, Unterstützung des Ehrenamtes, Integration
… von Spracherwerb, Begegnung und respektvollem Umgang.
Volkshochschulleiter Holger Martens und Moderator Hauke Christiansen bitten die Ratzeburger Bürgerinnen und Bürger, mit ihren Fragen an der Diskussion teilzunehmen und sich ein Bild für die eigene Wahlentscheidung zu machen.
"Die VHS Ratzeburg fühlt sich als unabhängige Stätte der Erwachsenenbildung verpflichtet, neben Veranstaltungen zur politischen Bildung auch und gerade zu aktuellen Fragestellungen den Bürgerinnen und Bürgern Formate zu Informationen und Diskussionen zu eröffnen. Wir hoffen, dass sehr viele Interessenten die Veranstaltung besuchen werden, geht es doch um Dinge, die alle Ratzeburger*innen direkt betreffen", so der Leiter der VHS, Holger Martens.
Die Ratzeburger Volkshochschule setzt am 23.03.2018 um 19:00 Uhr die Vortragsreihe zur politischen Bildung im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses mit einem Blick auf
"Putins Russland" fort. Politiwissenschaftler Dr. Udo Metzinger skizziert die komplexen Beziehungen dieses Landes und seines Präsidenten zum Westen und zum Rest der der Welt.
Ist der Kalte Krieg zurück? Eher nicht, doch eines ist unverkennbar: die westlich-russischen Beziehungen sind in eine neue Phase eingetreten. Wie kam es dazu? Die
russische Antwort ist klar: Der Westen habe Russland eingekreist, in der Ukraine habe ein vom Westen unterstützter Putsch stattgefunden, Russland werde nicht verstanden, ja sogar "gedemütigt. Was hat
all das mit Putins Russland zu tun? Ist die Mär vom bösen Westen eine Voraussetzung für das System Putin? Der Vortrag zeigt Zusammenhänge auf und wirft einen Blick auf Russland nach den
Präsidentschaftswahlen.
Der Vortrag wird in Kooperation mit dem Verein Miteinander leben e.V. durchgeführt und gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“. Der Eintritt ist frei.
Die Ratzeburger Volkshochschule startet am 22.02.2018 um 19:00 Uhr eine weitere Vortragsreihe zur politischen Bildung im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses. Den
Auftakt macht David Begrich von der Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander e.V. Magdeburg mit einem Blick auf die Reichsbürger-Szene und ihr sehr heterogenes Spektrum. Er wird dabei der
Frage nachgehen, ob diese Szene ein Potential zur Militanz besitzt, das staatsgefährdend sein kann und wie der souveräne Umgang mit „Reichbürgern“ aussehen sollte.
Die Reichsbürger-Szene ist seit den gewalttätigen Übergriffen auf Polizeibeamte mit zum Teil tödlichen Ausgang in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses gerückt,
als Phänomen aber bereits seit langem bekannt. Immer wieder treffen Kommunalverwaltungen, Polizei oder Justiz auf Menschen, die sie mit kruden Verschwörungstheorien oder gar der Leugnung der Existenz
der Bundesrepublik konfrontieren, die sich weigern, Gebühren und Abgaben an eine vermeintliche „BRD-GmbH“ zu zahlen oder gar kleinen Fantasiestaaten ausrufen und bizarre Staatsrechtstheorien
entwerfen. Öffentliche Bedienstete werden dabei oftmals angefeindet, bedroht, genötigt oder sogar körperlich angegriffen. Diese Konfrontation mit Staatsorganen wird zum Teil offensiv gesucht und
medial im Internet vermarktet und findet dort zunehmend und viral Anklang.
Der Vortrag wird in Kooperation mit dem Verein Miteinander leben e.V. durchgeführt und gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“. Der Eintritt ist frei.
Die Volkshochschule Ratzeburg setzt auch in diesem Jahr die politische Bildungsarbeit in der bewährten Kooperation mit dem Verein Miteinander leben e.V. und der "Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen" (PfD) fort. Geplant ist eine facettenreiche Vortragsreihe, in denen sowohl Themen der Innenpolitik, wie "Reichsbürger" oder "Rechtspopulismus und neue Medien", als auch die internationale Politik wie "Putins Russland" oder die "Afrikanische Migration" behandelt werden sollen. Dabei ist allen drei beteiligten Partnern wichtig, dass alle Vorträge kostenlos sind und jeweils an verschiedenen Orten angeboten werden, so im Frühjahr im Ratzeburger Rathaus, aber auch in der katholischen Kirchengemeinde St. Answer. "Wir wollen unsere politischen Bildungsangebote auf diese Weise ganz nah an die Menschen bringen und einladen, sich zu informieren, nachfragen zu können, sich eine eigene, politische Meinung zu bilden. Das ist gerade heute wichtig wie nie", beschreibt Volkshochschulleiter Holger Martens das politische Bildungskonzept hinter der Vortragsreihe. "Dabei schauen wir nicht nur über den Tellerrand, sondern auch, außerhalb dieser Vortragsreihe, direkt vor die eigenen Füße, insbesondere bei der anstehenden Kommunalwahl im Rahmen einer geplanten Podiumsdiskussion mit den örtlichen Fraktionsspitzen."
Für Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. ist dieses Gemeinschaftsprojekt mit der Ratzeburger Volkshochschule beispielhaft: "Als freier Träger der politischen Bildung ist es wichtig, Angebote nicht nur im eigenen Haus vorzuhalten, sondern sie auch in die Fläche zu bringen. Da ist die Offenheit der Ratzeburger Volkshochschule ein Glücksfall, ebenso die Förderungsmöglichkeiten über die PfD und das Bundesprogramm "Demokratie leben!", die es uns ermöglichen, namhafte Experten nach Ratzeburg und ins ländliche Umland zu holen.
Das vorläufige Programm der politischen Reihe ist aktuell als handlicher Flyer erschienen, erhältlich in der Ratzeburger Volkshochschule, im Rathaus und der Stadtbücherei und ebenso als PDF-Download auf den Webseiten der Volkshochschule (www.vhs-ratzeburg.de), der Stadt Ratzeburg, der "Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen" (www.partnerschaftdemokratie.de) sowie auf der politischen Bildungswebseite des Vereins Miteinander leben e.V. (www.demokratie-leben.eu), die auch umfassend über Angebote in Mölln informiert. Im Jahresverlauf sollen weitere Vortrags- und Seminarangebote im politischen Bildungsprogramm aufgenommen und der Flyer jeweils entsprechend aktualisiert werden.
Eine zufriedene Bilanz zieht die Ratzeburger Volkshochschule zusammen mit dem Verein Miteinander leben e.V. nach dem gelungenen Auftakt ihrer politischen Bildungsreihe im Rahmen des "Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen" (PfD). Zu Jahresbeginn hatten beide Bildungsträger sich beim Begleitausschuss des PfD mit ihrer Projektidee vorgestellt, niederschwellige politische Bildungsangebote in Ratzeburg und dem angrenzenden ländlichen Raum langfristig etablieren zu wollen und ein erstes Semesterprogramm für den zurückliegenden Herbst angekündigt. Vier Vortragsveranstaltungen wurden ab September angeboten, zu jeweils unterschiedlichen politischen Themen und dem Konzept entsprechend auch an jeweils unterschiedlichen Orten. Aus Sicht der VHS Ratzeburg ein sehr lohnendes Engagement mit jeweils gutem Publikumszuspruch, zumindest bei dreien der Vorträge. Orkan Xavier durchkreuzte ganz unpolitisch den dritten Vortragstermin in der katholischen Gemeinde St. Answer und hinderte den Referenten schlicht an der Anreise. Dafür zeigte sich bei allen anderen Veranstaltungen eine durchweg interessierte und diskussionsfreudige Zuhörerschaft, besonders beim Auftaktvortrag von Dr. Udo Metzinger zum Thema "Die US-Präsidentschaft des Donald J. Trump", zu dem es sehr viel Nachfragen und Gesprächsbedarf zu der wohl entscheidenden Frage, was von Präsident Trump noch zu erwarten oder gar zu befürchten steht. Ein Ausblick des Referenten stimmte dabei eher bedenklich als erleichternd, insbesondere sein Verweis auf die sich verstärkende Spaltung der amerikanischen Gesellschaft und die zunehmende Salonfähigkeit von rechtsradikalem und rassistischem Gedankengut, denen die Präsidentschaft Trumps offensichtlich Vorschub leistet.
Ebenso viel diskutiert wurde zu den Ausführungen von Dr. Yaşar Aydin zur "Erdogans neuer Türkei", der einen sehr differenzierten Blick auf die Entwicklung der Türkei, die Ära Erdogan und die türkische Zivilgesellschaft werfen konnte. Dr. Aydin verstand es dabei sehr sachkundig, türkische Perspektiven zu vermitteln, die Präsident Erdogan in die Hände spielen, beispielsweise die aus Sicht vieler Türken mangelnde Berücksichtigung von türkischen Sicherheitsinteressen von NATO-Alliierten. Allerdings konnte er auch auf Beispiele einer immer noch sehr engagierten Zivilgesellschaft verweisen, die nicht bereit ist, dem neuen Präsidialsystem widerstandlos eine mögliche Diktatur folgen zu lassen.
Besonders erfreulich verlief für die Ratzeburger Volkshochschule der Versuch, eine erste politische Bildungsveranstaltung auf dem Dorf, genauer gesagt in Buchholz, zu organisieren. Knapp 30 Zuhörer*innen fanden sich im dortigen Dorfgemeinschaftshaus ein, um mit einem sehr kenntnisreichen und fundierten Vortrag von Dr. Günther Rusch zum Thema "Ausverkauf und Ausbeutung afrikanischer Wirtschaftsressourcen", ein Phänomen, dass zum einen afrikanische Lebensgrundlagen zerstört und so ganz maßgeblich zu Migration in Richtung Europa beiträgt, zum anderen aber auch ebenso maßgeblich auf das Primat westlicher, auch europäischer Wirtschaftsinteressen in Afrika verweist. Dr. Rusch skizzierte so ein sein widersprüchliches Bild mit komplexen Zusammenhängen und Abhängigkeiten, die für viel Gesprächsstoff sorgten. Seinen zweiten Vortrag zum Thema "Afrikanische Migration" musste Dr. Rusch zwar sturmbedingt verschieben, soll aber im kommenden Frühjahr definitiv nachgeholt werden.
"Politische Bildung ist einer der ehrenwertesten Aufgaben in der Erwachsenbildung und wir sind immer froh, wenn wir solche Angebote, auch unterstützt durch einen politischen Bildungsträger wie den Verein Miteinander leben e.V., für interessierte Bürger*innen in unser Bildungsprogramm aufnehmen können. Dass uns dabei das Bundesprogramm "Demokratie leben" über unseren PfD zudem die Möglichkeit gibt, diese Vorträge völlig kostenfrei für alle Besucher*innen auszugestalten, ist ein ganz besonderer Bonus", sagte Volkshochschuleiter Holger Martens.
Die Ratzeburger Volkshochschule lädt am 02.11.2017 um 19:00 Uhr zu einem weiteren Vortrag ihrer politischen Bildungsreihe in den Ratssaal des Ratzeburger Rathauses, dieses Mal zu einer hochaktuellen Fragestellung: "Erdogans »Neue Türkei« - Was bleibt von Atatürk?".
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan bestimmt seit vielen Jahren die Politik der Türkei und verändert zunehmend das republikanische Erbe Kemal Atatürks. Viele
seiner Eingriffe in Politik und Gesellschaft, die seit einigen Jahren mit dem Kampf des Staates gegen terroristische oder staatszersetzende Organisationen – reale oder vermeintliche - im Land
begründet werden, sichern vor allem aber die Hegemonie der AKP und seit dem Verfassungsreferendum explizit die Machtbasis von Präsident Erdoğan. Die Einschränkung der Pressefreiheit, die
Einschränkung und Einschüchterung der Opposition, die Entmachtung des Parlaments, die Umstrukturierung des Staatsapparates, die Einflussnahme in Kultur, Religion und Gesellschaft, sie alle geben der
laizistische Republik immer deutlicher autokratische Züge, spalten und polarisieren das Land und führen die Türkei in eine ungewissen Zukunft. Wohin steuert die Türkei, wenn einerseits die
Beitrittsgespräche mit der Europäischen Union stagnieren, andererseits die Anhänger der säkularen Republik trotz massiven politischen Drucks sich mit knapp 49 Prozent gegen das neue Präsidialsystem
behaupten?
Eine Frage, die nicht nur in der Türkei große Sorge bereitet, sondern in ganz Europa. Dr. Yaşar Aydin, Sozialwissenschaftler an der Evangelischen
Hochschule für Soziale Arbeit und Diakonie und Publizist, lädt ein, diese Frage gemeinsam zu beleuchten und zu diskutieren.
Der Vortrag wird in Kooperation mit der Volkshochschule Ratzeburg durchgeführt und gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“. Der Eintritt ist frei!
Die Ratzeburger Volkshochschule setzt am 24.10.2017 um 19:00 Uhr ihre Vortragsreihe zur politischen Bildung mit einem weiteren Vortrag von Dr. Günther Rusch zur "Ausverkauft und ausgebeutet - Wie internationale Agrar-, Rohstoff- und Fischereipolitik sowie Abfallentsorgung Afrika zusetzen" fort. Erstmalig wird ein solcher Vortrag im ländlichen Raum angeboten, im Dörphuus, Dorfstraße 22, 23911 Buchholz. Ein Versuch, die politische Bildung auch im ländlichen Raum zu etablieren, ganz nah bei den Menschen, die Mitdenken und Mitdiskutieren wollen.
Seit Jahren fragen viele Afrikaner, ob die Unabhängigkeit ihrer Staaten von den früheren Kolonialmächten ihnen wirklich Wohlstand und bessere Lebensverhältnisse gebracht hat. Zweifellos haben sich Infrastruktur, Bildungsmöglichkeiten, Medienzugang und Zugang zu anderen Märkten außerordentlich verbessert, doch zugleich haben Massenarmut, Umweltzerstörung und politische Ohnmacht zugenommen. Dies einer unfähigen politischen Klasse in den Ländern und den vielfältigen sozialen und kulturellen Unterschieden zuzuschreiben, ist Augenwischerei. Denn in nahezu allen lebenswichtigen Wirtschaftssektoren läuft nichts ohne ausländische, vor allem westliche Akteure, seien sie nun im Finanzbereich, als Investoren oder als politische oder militärische Berater tätig.
Das elegante Auftreten afrikanischer Politiker, das Glanzpapier und die Websites, mit denen die meisten afrikanischen Länder sich darstellen, sollten nicht über die wahren Verhältnisse hinwegtäuschen. Dass Massenflucht und Piraterie ein Ergebnis ausgebeuteter Fischbestände sind, und dass in mehreren Ländern terroristische Bewegungen bestehen, ist auch auf die Verknappung und den mehr als bedenklichen Verkauf von Land (z.B. sog. land grabbing) zurückzuführen. Mit zahlreichen Beispielen wird sich Dr. Günther Rusch als ausgewiesener Afrikakenner dem Komplex annähern. der Eintritt ist frei!
Der Vortrag wird in Kooperation mit dem Verein Miteinander leben e.V. durchgeführt und gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“.
Ein Sondergipfel des Europäischen Rates tagt in Ratzeburg und soll in der europäischen Politik zukünftige Ziele und Prioritäten setzen. Auf der Agenda die umstrittene
europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik mit Positionen zwischen „Abschottung versus Zuwanderung“. Eine gemeinsame Linie erscheint schwierig, auch angesichts anderer gegensätzlicher Interessen und
Konflikte zwischen den Mitgliedsstaaten. Diese sind auf dem Sondergipfel durch die Staats- und Regierungschefs sowie die Innenminister*innen vertreten, die Organe der Europäischen Union durch den
Ratspräsidenten und den Kommissionspräsidenten. Die kritische Öffentlichkeit wird durch Journalist*innen sowie Vertreter*innen von Pro Asyl und dem UNHCR dargestellt.
Dies ist das Szenario des EU-Planspiels zur europäischen Asyl- und Flüchtlingspolitik, zudem die Ratzeburger Volkshochschule in Kooperation
mit dem Verein Miteinander leben e.V. am 07.10.2017 von 10:00 – 17:00 Uhr in die Ernst-Barlach-Schule politisch interessierte Bürger*innen einlädt. Es soll die politischen Diskussions- und
Entscheidungsprozesse auf europäischer möglichst realitätsnah simulieren und die Teilnehmer*innen Politik auf diese Weise aktiv und hautnah (nach-)erleben lassen. In der Rolle des Regierungschefs
oder Innenministers müssen die Aufgaben innerhalb des gegeben Handlungsspielraums verantwortungsvoll wahrgenommen werden. Das Planspiel beginnt mit einer thematischen Einführung in das Szenario
„Sondergipfel“. Die Rollen werden vergeben, die Teilnehmer*innen arbeiten sich ihre Regierungshaltungen ein und es beginnt eine rund 6-stündige Simulation… ergebnisoffen, im Geiste der europäischen
Einigung, aber mit allen Schwierigkeiten des politischen Tagesgeschäftes. Führen sie den Gipfel zu einem Erfolg?
Die Leitung und Durchführung des rund 6 stündigen Planspiels, das am Vortag auch für eine Klasse der Lauenburgischen Gelehrtenschule durchgeführt wird, obliegt Enrico
Kreft, der als Präsidiumsmitglied des Europaforum und Mitglied der Jungen Europäischen Föderalisten seit vielen Jahren ein ausgewiesener Europapolitiker ist.
Das Planspiel wird kostenfrei angeboten und gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“. Es wird eine Mindestanzahl an Teilnehmer*innen für das Planspiel benötigt. Eine Anmeldung unter volkshochschule@ratzeburg.de oder 04541-206726 wird daher erbeten.
Die Ratzeburger Volkshochschule setzt am 05.10.2017 um 19:00 Uhr ihre Vortragsreihe zur politischen Bildung in der katholischen Kirche
St. Answer, Fischerstraße 1, mit einem Vortrag von Dr. Günther Rusch zur "Afrikanische Migration im Spannungsfeld von Fluchtursachen und Erwartungshaltungen" fort.
Die internationale Migrationsforschung spricht von einem „pulling“ und „pushing effect“. Die Anziehungskraft einer neuen Umgebung wird von vielen unterschiedlichen Faktoren bestimmt. Dem steht der
Leidensdruck derjenigen gegenüber, die sich fluchtartig oder mit falschen Vorgaben der angestammten Heimat und ihren lebensbedrohenden Verhältnissen entziehen. Zwischen beiden Migrationsgründen gibt
es eine Grauzone. Denn wenn Abwanderung oder Flucht unvermeidlich zu sein scheinen, sollte es zumindest in solche Zielgebiete gehen, wo bessere Lebens- und Erwerbsmöglichkeiten sowie Sicherheit
bestehen. Für Afrikaner sind das vor allem die Groß-und Megastädte und Europa. Dr. Günther Rusch versucht als ausgewiesener Afrikakenner einen Einblick in die in Afrika vorherrschenden
Migrationsgründe – und folgen zu geben.
Dr. Günther Rusch hat sich seit seinen Studienjahren in den 1960er und 70er Jahren in vielfältiger Weise mit nahezu allen Regionen Afrikas befasst; wissenschaftlich, als Berater, Referent und
Delegierter von Hilfsorganisationen. In seiner Nebentätigkeit hat er über dreißig Jahre an der Vorbereitung von Auslandstätigen (Entwicklungshelfern, Diplomaten, Praktikanten usw.) mitgewirkt. Seine
Erfahrungen nutzt er jetzt als Dozent an der Brandenburgisch-Technischen Universität Cottbus, an zwei afrikanischen Hochschulen sowie in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit. Seine inhaltlichen
Schwerpunkte sind Bildungs- und Umweltfragen in Afrika.
Der Vortrag wird in Kooperation mit dem Verein Miteinander leben e.V. durchgeführt und gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“.
Die Ratzeburger Volkshochschule startet am 29.09.2017 um 19:00 Uhr eine weitere Vortragsreihe zur politischen Bildung im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses zusammen mit Dr. Udo Metzinger, Politikwissenschaftler, Dozent und ausgewiesener Amerikaexperte, der mit wachsendem Erstaunen die Entwicklung der amerikanischen Politik unter der Präsidentschaft von Donald J. Trump verfolgt und im Rahmen seines Vortrages "Trumped - Unsere Erfahrungen mit dem neuen US-Präsidenten" mit Kennerblick bewerten möchte.
Wer hätte das gedacht? Donald Trump, der polternde Politikneuling, ist der 45. Präsident der Vereinigten Staaten. Seine ersten Monate im Amt muteten an als wäre er direkt aus seiner TV-Reality-Show ins Weiße Haus gebeamt worden. Scheinbar ruhelos unterzeichnete er teilweise verfassungswidrige Dekrete, traf sich mit Gewerkschaftern, Unternehmensbossen und Besuchern aus anderen Ländern, irrlichterte ein bisschen in der Außenpolitik herum und vor allem: er twitterte. Aktionismus pur! Gleichzeitig dringen immer mehr Details über Konflikte in seiner Mannschaft nach außen, sein erster Sicherheitsberater musste bereits den Hut nehmen, der FBI-Chef wurde entlassen, ein Sonderermittler wurde eingesetzt, die Pressesprecher ausgetauscht und der Chefstratege gefeuert.
Was ist da los in Washington? Euphemistisch gesagt: es ist der wohl holprigste Start einer neuen US-Administration seit ganz langer Zeit. Was bedeutet all das für Amerika? Und was für uns? Was kommt da noch auf uns zu?
Der Vortrag wird in Kooperation mit dem Verein Miteinander leben e.V. durchgeführt und gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“.
Die Volkshochschule Ratzeburg startet zusammen mit dem Verein Miteinander leben e.V. eine weitere politische Bildungsreihe in Ratzeburg und Umgebung. Vorträge zu verschiedenen politischen Themen wie die verstörende US-Präsidentschaft des Donald J. Trump, die afrikanische Migration im Spannungsfeld von Fluchtursachen und europäischen Wirtschaftsinteressen oder die "neue" Türkei des Recep Tayyip Erdoğan werden im Verlauf des Herbstsemesters 2017 an verschiedenen Orten durchgeführt. Ebenso ist ein Planspiel zur europäischen Flüchtlingspolitik angedacht, in dem politisch Interessierte einmal in die Rolle eines europäischen Staatschefs schlüpfen dürfen, um im Europäischen Rat gemeinsam tragbare Lösungen im kritischen Themenfeld der Migration zu verhandeln.
Politische Bildung ist immer wieder Schwerpunkt im Programm der Ratzeburger Volkshochschule und wird seit dem "Jahr der politischen Bildung" in 2012 zusammen mit dem
Verein Miteinander leben e.V. als zertifizierter freier Träger der politischen Bildung regelmäßig als Vorträge oder Seminare vor Ort angeboten. Über die Fördermöglichkeiten der „Partnerschaft für
Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend kann dieses Angebot
nun noch einmal nachhaltig ausgeweitet werden, auch in den ländlichen Raum, direkt vor die Haustür von jedermann und jedefrau sozusagen.
"Politische Bildung ist ein Kernanliegen der Erwachsenenbildung und wir freuen uns, dass es zusammen mit dem Verein Miteinander leben e.V. immer wieder möglich ist, solche Angebote, die durchweg gut besucht werden, vorzuhalten und zunehmend auch auszuweiten in die Umgebung", sagt Holger Martens, Leiter der Ratzeburger Volkshochschule.
Das aktuelle politische Bildungsprogramm ist auf der gemeinsamen Webplattform "www.demokratie-leben.eu" einzusehen. Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenfrei.
Am 07. Mai 2017 wird der 19. Schleswig-Holsteinische Landtag gewählt, Zeit also, für verantwortungsbewusste Wähler*innen ihre Wahlentscheidung vorzubereiten. Dabei helfen soll ein Gesprächsabend, mit Landtagskandidaten der im Landtag vertretenen Fraktionen, die sich im Nordkreis zu Wahl stellen. Gastgeber dieses Bürgerdialoges am 04. April 2017 um 19:30 Uhr im Ratssaal des Rathauses ist die Volkshochschule Ratzeburg.
Auf der Grundlage eines Vergleiches der jeweiligen Wahlprogramme nehmen die Kandidatinnen und Kandidaten zu ausgewählten landespolitischen Themen Stellung und stellen sich anschließend den Fragen des Publikums. Die Vorstellung der verschiedenen Standpunkte in den Wahlprogrammen zu den jeweiligen landespolitischen Themenfeldern werden Jung– und Erstwähler*innen der Lauenburgischen Gelehrtenschule präsentieren.
"Politische Bildung ist eine Kernaufgabe der Erwachsenenbildung und gerade mit Blick auf die nbstehenden Wahlen in 2017 und 2018 ein besonders wichtiges und wiederkehrendes Angebot im Programm der Ratzeburger Volkshochschule", sagte Holger Martens, Leiter der VHS-Ratzeburg, der sich auf einen weiteren informativen und diskursiven Abend im Rahmen der Schwerpunktreihe "Politik" freut.
„Experten vor Ort“ referieren für „Interessierte vor Ort“ - auf diesen einfachen Nenner lässt sich das erfolgreiche Konzept der Dienstags-Vorträge der Ratzeburger Volkshochschule bringen, zu denen sich immer wieder ein zahlreiches Publikum im Ratssaal des Rathauses einfindet. Das Vortragsspektrum reicht dabei von kulturellen Themen über Kunst und Musik, Anthropologie bis hin zu geschichtlichen Schwerpunkten mit kulturhistorischen, naturwissenschaftlichen oder archäologischen Inhalten. Am Dienstag, den 28.03.2017 um 19:00 Uhr, wird die Reihe der Volkshochschule mit einem politischen Vortrag von Dr. Udo Metzunger passend zum Schwerpunktthema des Frühjahrssemester fortgesetzt. "Trump, BREXIT und ein Politclown" lautet der Titel und vespricht Einblicke und Diskussion zu einem hochaktuellen Geschehen.
Was sagt es über die Demokratie, wenn Donald Trump das mächtigste politische Amt der Welt erhält? Und wenn dies in einer Weise geschieht, die jedes Niveau einer politischen Auseinandersetzung unterschreitet und wenn Massen, Männer und Frauen, diesem Kandidaten auch noch zujubeln? Was sagt es über die Demokratie, wenn in einer Volksabstimmung, dem scheinbaren Ideal demokratischen Handelns, schamlos mit falschen Informationen argumentiert und dieses im Nachhinein auch ebenso so schamlos zugegeben wird. Was sagt es über die Demokratie, wenn ein Politclown voller Kritik aber ohne eigene Ideen als Ikone der Veränderung gefeiert und ins Parlament getragen wird? Was sagt es über die Demokratie, wenn die Debattenkultur virtuell und auch real verroht, Sachinformationen diskreditiert werden und Experten und dem so genannten "Establishment" das Vertrauen entzogen wird. Wird Politik so zunehmend zum Showbetrieb? ... lassen wir unsere demokratischen Institutionen verlottern?
Der Vortrag wird in Kooperation mit dem Verein Miteinander leben e.V. im Rahmen der politischen Bildungsreihe "Demokratie leben" durchgeführt. Der Eintritt ist frei.
"Wo lassen Sie denken?" - Diese zentrale Frage möchte die Schreibwerkstatt "Der politische Text" mit politisch interessierten
Menschen diskutieren, ehrlich reflektieren und dabei einladen, selbst Erdachtes und Erkanntes tasächlich niederzuschreiben, als Essay, Kommentar, Gedicht oder Blog. Die Schreibwerkstatt "Der
politische Text", ein kleines kritisches Werkzeug zu medialen Wahrheiten und Wirklichkeiten, ist eine Premiere, vielleicht ein Wagnis, auf das sich die Dozenten Christoph Ernst und Mark Sauer gerne
einlassen wollen, um den Blick für selbstbestimmte, politische Standpunkte zu schärfen.
Begriffe bestimmen unser Denken, doch wer definiert die Begriffe und setzt die Agenda? Wir werden manipuliert. Fragt sich wie massiv und durch wen? In Zeiten
orchestrierter Fake-News und polarisierter Debatten scheint es immer schwieriger, sich eine unabhängige Meinung zu bilden. Doch was ist das eigentlich, eine unabhängige Haltung, und wie drückt man
sie so aus, dass man sich mit anderen, die anders denken, fruchtbar darüber austauschen kann? Es geht dabei um den politischen Diskurs, oder besser, um die Diskurskultur. Die droht scheinbar vor die
Hunde zu gehen, so dass kritische Fragen mehr als angebracht sind. Die Schreibwerkstatt beschäftigt sich mit der Wirksamkeit politischer Texte und möchte selbst solche erstellen. Beispiele aus
Gegenwart und Vergangenheit beleuchten dabei Quellen, Nachrichtenauswahl und Medienkampagnen, Propaganda und die Macht der Algorithmen.
Mitzubringen sind Neugierde, Lust auf Debatten, Kreativität und der Mut, sich auf unbequeme Positionen einzulassen. Letztlich geht es uns darum, das innere Ohr zu
schulen, weil beide Dozenten davon überzeugt sind, dass Zuhören auch und gerade in der Politik die wichtigste Technologie ist.
Eintritt frei, Voranmeldung obligatorisch unter Tel.: 0451/800-146 oder 04541/206726
Auf deutlich mehr Interesse als erwartet stießen der Verein Miteinander leben e.V. und die Volkshochschule Ratzeburg mit ihrem Vortragsangebot von Dr. Reinhard Crusius zum Themenkomplex TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) im Rahmen der politischen Bildungsreihe „Demokratie leben“ am vergangenen Donnerstag. Mit rund 90 Besuchern füllte sich der Ratzeburger Ratssaal zur Freude der Veranstalter bis auf letzten Platz.
Ökonom Dr. Crusius, Autor des Buches „Rettet Europa, nicht nur die Banken“, erläuterte in seinem rund zweistündigen Vortrag die geschichtliche Entwicklung des Freihandels und skizzierte dabei das stete Wechselspiel von Protektionismus und Liberalismus und die mit diesen Positionen verbunden Interessen. Wichtig war ihm dabei die Frage des „Cui bono?“ – „Wer profitiert?“ herauszuarbeiten, insbesondere in einer zunehmend global agierenden Wirtschaftswelt, in denen auf der inter- und transnationalen Ebene nicht mehr nur Staaten, sondern auch multinationale Konzerne als Akteure agieren und ihre Interessen vertreten. Die historische Perspektive, die ausgehend vom Merkantilismus Frankreichs, über der entstehenden „Manchester-Kapitalismus“ in Großbritannien und Adam Smiths „unsichtbare Hand“ des Wirtschaftens bis zu den Freihandelsregimen der Neuzeit, dem GATT (General Agreement on Tariffs and Trade), der WTO (World Trade Organization) und den regionalen Freihandelsabkommen wie der NAFTA (North American Free Trade Agreement) führte, erwies sich dabei als wichtig, um die Hintergründe und Inhalte von aktuell diskutierten Freihandelsabkommen einordnen und ihren neoliberalen Geist verstehen zu können. TTIP, das nordamerikanisch-europäische Freihandelsabkommen, CETA (Comprehensive Economic and Trade Agreement) das kanadisch-europäisch Pendant und TiSA (Trade in Services Agreement), der geplante weltumspannende Dienstleitungsfreihandel, konnten in diesem Zusammenhang als Vertragswerke beschrieben werden, in denen wirtschaftsliberale Inhalte und Marktinteressen multinationaler Unternehmen völkerrechtlich verbindlich festgeschrieben werden sollen, erkennbar zu Lasten von demokratischen Strukturen in den Nationalstaaten.
Gerade am Beispiel von TTIP konnte Dr. Crusius zahlreiche Fragen aufwerfen, die diesen Zielkonflikt zwischen Demokratie und Ökonomie deutlich machen. So kritisierte er die Einrichtung von nichtöffentlich tagenden Schiedsgerichten zum Investorenschutz, in denen Unternehmen nicht nur ihre getätigte Investitionen gerichtlich gegen staatliche Eingriffe absichern und auch Schadensersatz einklagen, sondern dabei auch entgangene Gewinne in der Zukunft geltend machen zu können. Hier werde, so Crusius, eine Gerichtsbarkeit für Wirtschaftsfragen parallel zu einem funktionierenden Gerichtswesen installiert, in denen maßgeblich, rechtsstaatliche Komponenten, wie Öffentlichkeit, Unabhängigkeit und Revisionsmöglichkeit nicht umfänglich gegeben sind. Bereits heute sind mehr als 30 Klageverfahren bekannt, in denen in dieser Weise Unternehmen Staaten in Milliardenhöhe zu belangen versuchen, weil zum Beispiel per Gesetz Umweltstandards angehoben wurden, die zukünftige Gewinnmargen der Unternehmen schmälern. Crusius kritisierte aber auch, dass in den Verhandlungen von TTIP Umwelt- und Sozialstandards auf einem Status Quo festgeschrieben werden sollen. Niemand, so die offizielle Lesart, soll sich in diesen Standards verschlechtern. Dies klingt zunächst beruhigend, so Dr. Crusius, bedeutet aber auch, dass diese Standards nicht mehr verbessert und angehoben werden können, wenn zum Beispiel die Wissenschaft neue Erkenntnisse zur Giftigkeit von Stoffen ermittelt. Ebenso wies er auf die Problematik hin, dass beide Verhandlungspartner zwar das Recht haben, bestimmte Bereiche aus den TTIP-Verhandlungen auszuklammern. So schützt Frankreich beispielsweise die eigene Filmindustrie. Diese sogenannte Negativliste wird aber nur einmal erstellt. Alle zukünftigen Entwicklungen in der Wirtschaft- und Arbeitswelt, im Bereich des Datenschutz oder den Umweltstandards bleiben unberücksichtigt und werden somit völlig den Entwicklungen des liberalisierten Marktes preisgegeben. Schließlich stellt TTIP auch Zuständigkeiten in Frage, die bis auf die kommunale Ebene hinunterreichen. Was darf der Staat zukünftig als hoheitliche Aufgabe noch finanzieren, beispielsweise im Bereich von städtischer Daseinsvorsorge wie Ver- und Entsorgung, Kultur oder Bildung und was muss er dem Markt überlassen. Auch hier drohe eine neoliberale Verschiebung zu Gunsten von Wirtschaftsinteressen, so Dr. Crusius.
In der sich anschließenden Diskussion mit einem offensichtlich sehr gut informierten und kritischen Publikum, wurde noch einmal deutlich, woran sich der zunehmende Widerstand an TTIP, CETA und TISA entzündet. Es geht nicht um die Frage, ob sich das eher sozialliberal orientierte Wirtschaftsmodell der EU oder das marktliberale Wirtschaftsmodell der USA durchsetzt. Es geht um die Frage, welche Macht, auch politische Macht, multinationale Unternehmen, die in der EU wie in den USA das gleiche neoliberale Interesse haben, über diese Abkommen im Verhältnis zu den demokratischen Strukturen der Staaten und gegenüber klein- und mittelständischen Betrieben sowie den Lohnbeschäftigten auf beiden Seiten des Atlantiks bekommen. Vor allem geht es aber auch um die Frage, warum die zunehmende Kritik seitens der Bevölkerung in den Medien kaum Widerhall findet. 250.000 Menschen versammelten sich im Oktober 2015 in Berlin zu einer Demonstration gegen TTIP. Diese größte Demonstration in der bundesdeutschen Geschichte war für viele Medien nur eine Randnotiz. Solches Unbehagen am Verhandlungsprozess spiegelte sich in zahlreichen Wortbeiträgen und wird sich auf der nächsten Großdemonstration in Hannover am 23.04.2016 wieder zeigen.
Für die Volkshochschule Ratzeburg ist politische Bildung ein wichtiger Auftrag der Erwachsenbildung, gerade in Zeiten wo eine intensive gesellschaftliche Debatte zu vielen drängenden Themen notwendig ist. Zu einem solchen Thema gehört zweifelsohne das europäisch-nordamerikanische Freihandelsabkommen TTIP. Viele Menschen schauen mit Unbehagen auf Verhandlungen hinter verschlossenen Türen und üben Kritik an der Intransparenz von Verhandlungsinhalten und –ergebnissen. Eine Kritik, die der Hamburger Ökonom Dr. Reinhard Crusius, Autor des Buches "Rettet Europa, nicht nur die Banken", teilt und im Rahmen eines Vortrages am 03.03.2016 um 19:00 Uhr im Ratssaal der Stadt Ratzeburg begründen will. Unter dem Titel „TTIP - Droht Europa der Ausverkauf von Sozial- und Umweltstandards durch die Hintertür?“ geht Dr. Crusius der Frage nach, was bei TTIP eigentlich verhandelt wird und ob Europa sich dabei dem amerikanischen Wirtschaftsmodel öffnet? Um die Folgen von TTIP einzuschätzen, schaut er auf bereits bestehende Freihandelsabkommen und skizziert, wer davon profitiert und wer verloren hat. Der Eintritt zum Vortrag, der in Kooperation mit dem Verein Miteinander leben e.V. durchgeführt wird, ist frei. Kritische Fragen sind erwünscht.
Der NSU-Prozess, die juristische Aufarbeitung der umfangreichsten Terrorreihe in der jüngeren Geschichte der
Bundesrepublik, dauert nunmehr 17 Monate. Er wird flankiert von der Arbeit der verschiedener Untersuchungs- ausschüsse, die zum Teil schon ihre Ergebnisse vorstellen könnten und
das Bild eines Staatsversagens zeichnen, das seine Wurzeln nicht nur in Kompetenzgerangel von Sicherheitsbehörden hat, sondern auch im Rassismus, der in weiten Teile der Gesellschaft wirksam
ist.In der Reihe „Demokratie leben“ werfen die Volkshochschule Ratzeburg und der Vereins Miteinander
leben e.V. am 11.11.2014 um 19:00 Uhr im Ratssaal des Rathauses bereits zum zweiten Mal nach 2012 ein Blick auf diesen Themenkomplex. Unter dem Titel "Der NSU-Prozess und seine Bedeutung in der
Gesellschaft" wird dieses Mal Prozessbeobachter Prof. Dr. Hajo Funke vom Otto-Suhr-Institut für Politische Wissenschaft an
der Freien Universität Berlin maßgebliche Fragestellungen aus dem Prozessgeschehen aufgreifen.
Was zeichnet sich nach über 150 Verhandlungstagen im NSU-Prozess für ein Bild
von den Taten, den Tätern, den Ermittlungen, dem Umgang mit den Opfern? Zeichnet sich ein klares Bild von
der Struktur der Terrorgruppe oder bleiben Unklarheiten über mögliche Unterstützerszenen? Hat der Prozess das Potential,
einen weitergehenden gesellschaftlichen Diskurs anzustoßen über Rassismus, dem gesellschaftlichen Miteinander oder ist mit der eingeleiteten Veränderung der Sicherheitsarchitektur und der noch
ausstehenden Urteilsverkündung Alles gesagt und getan?
Die Antworten, die Prof. Dr. Hajo Funke hierzu geben kann, sind keinesfalls ermutigend, bisweilen alarmierend und bedürfen einer breiten gesellschaftlichen Diskussion, zu der diese Veranstaltung, die wiederum vom Lokalen Aktionsplan für Vielfalt, Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg gefördert wird, einen Beitrag leisten möchte. Der Eintritt ist frei.
Auf Einladung der Volkshochschule Ratzeburg möchte die US-Generalkonsulin Inmi K. Patterson aus Hamburg am 20. September 2012 um 19:00 Uhr im Ratssaal der Stadt Ratzeburg diese Aufgabe als fach- und sachkundige Referentin übernehmen und unter dem Titel „U.S. Presidential Election 2012: Process, Politics, and Prospects“ einen umfassenden und informativen Einblick zum aktuellen Topthema der amerikanischen Innenpolitik geben.
Generalkonsulin Patterson beendet mit ihrem Vortrag im Ratzeburger Rathaus eine ganztägige Besuchsrundfahrt in Mölln und Ratzeburg, in deren Rahmen Sie sich über touristische und wirtschaftliche Seiten der Städte informieren und ein Gespräch mit Schülern zum Thema „Amerika“ führen möchte.
Ihren Vortrag wird Generalkonsulin Patterson auf Englisch und auf Deutsch halten. Die Veranstaltung ist ein Beitrag des Volkshochschule Ratzeburg zum "Jahr der Politischen Bildung", ein Projekt im Rahmen des Lokalen Aktionsplans für Vielfalt, Toleranz und Demokratie im Herzogtum Lauenburg, der gefördert wird durch das Bundesprogramm „TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN" des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Der Eintritt ist frei.
Den "Wutbürger", um den es an diesem Abend gehen sollte, suchte man bei der Lesung von Gerhard Matzig unter dem Titel "Einfach nur dagegen - Wie wir unseren Kindern die Zukunft verbauen." vergebens. Leider aber auch das erwünschte zahlreiche Publikum, dass der Versuchung, König "Fußball" doch den Vorzug zu geben, wohl nicht widerstehen konnte. So konnte der Münchener Autor es genießen, einem eher intimen Kreis die umstrittenen Beobachtungen und Thesen seines Buches zu präsentieren, ohne den schon gewohnten Gegenwind von "Wutbürgern" erfahren zu müssen. "Der Wutbürger kann durchaus wütend reagieren, wenn man ihm den Spiegel vorhält.", resümierte Matzig seine Erfahrung mit seinem Buch. Er sei schon angefeindet, beleidigt oder gar bedroht worden, auch von Stammlesern der Süddeutschen Zeitung, für die er regelmäßig schreibe. "Nach dem Erscheinen meines Buches, dass sich aus verschiedenen Reportagen zu bürgerlichem Widerstand gegen Projekte wie Stuttgart 21 speist und das ich auf Anraten meines Redakteurs veröffentlicht habe, hat unsere Zeitung reihenweise Abonementkunden verloren."
Den "Wutbürger" skizzierte Matzig als gut gebildeten, gut situierte Menschen der bürgerlichen Mitte, zumeist in der zweiten Lebenshälfte, der den öffentlichen Raum als Ort für seinen Unmut und Protest neu entdeckt. Seine Motivation entstammt dabei überwiegend aus einer, ob nun real oder vermeintlich existierenden, persönlichen Betroffenheit durch ein öffentliches Unterfangen, wie die Anlage eines Windparks in Sichtweite vom eigenen Gartenzaun oder der planerischen Sanierung eines als idyllisch empfunden Lebensumfeldes. Der stets gut informierte Bürger erkennt hier ein Eingriff in seine Belange und beginnt sich für seine Interessen zu engagieren ... ein Bürger, wie ihn sich die Demokratie wünscht. Allerdings entwickelt sich aus diesem positiven bürgerschaftlichen Engagement in einigen Fällen eine kompromisslose Haltung, die im Spannungsfeld von öffentlichen und privaten Interesse das bedingungslose Primat des Eigeninteresses statuiert. Der "Wutbürger" ist geboren. Er verlässt den demokratischen Diskurs, dessen Essenz gerade die Suche nach einem für alle Beteiligten noch tragbaren Kompromiss ist, und wird zum diskussionsunfähigen Kämpfer in eigener Sache. Dabei wird die "eigene Sache" gern als gesellschaftliche Frage überhöht. Es geht nicht mehr um einen verstellten Blick vom eigenen Gartenzaun, sondern um fehlende demokratische Strukturen in einem repräsentativen System, die Entmündigung des Bürgers oder gar staatliche Repression. Die Hauptkennzeichen des "Wutbürgers" werden seine zunehmende Humorlosigkeit, der bittere Ernst, den sein Anliegen umgibt und die zunehmende Lautstärke, mit der er seine Argumente dem "Gegner" entgegenschleudert.
Matzig beschrieb anhand von verschiedenen Beispielen, durchaus mit einem eulenspiegelschen Humor, welche Stilblüten das Wutbürgertum in der gesamten Republik treibt und welche Probleme die damit einhergehende Kritik- und Diskussionsunfähigkeit aufwerfen. Insbesondere die Umsetzung von Infrastruktur-Großprojekten, die viele Menschen privat beeinträchtigen, aber auch vielen Menschen wirtschaftlich von großen Nutzen sein können, werden in einer Atmosphäre der Kompromisslosigkeit erschwert oder gar unmöglich gemacht. So steht durchaus zu befürchten, dass Maßnahmen zur "Energiewende", wie der großflächige Ausbau von Stromtrassen zum Transport des Stroms aus erneuerbaren Energien, am "Wutbürgertum" scheitern können, die sich mit der Aussicht auf einen Strommast einfach nicht anfreunden können.
Matzig plädierte in seiner Lesung, sich auf die demokratischen Grundsätze unseres Zusammenlebens zurück zu besinnen und die gemeinsame Suche nach dem "Kompromiss" als vermeintlich beste, schlechteste Lösung für alle transparenter, offener und beteilungsfreundlicher zu gestalten und so die Menschen an einem demokratischen Entscheidungsprozess zu beteiligen, aus dem auch tragfähige Entscheidungen entstehen.
Widerspruch ernte Gerhard Matzig an diesem Abend in Ratzeburg mit seinen Thesen nicht, vielmehr Applaus eines wohlwollenden und interessierten Publikums, dass sogar noch zeitig zum EM-Fußballspiel Deutschland-Griechenland entlassen werden konnte.
Stuttgart 21, Olympia 2018: nein, danke – Warum sind wir gegen alles?
Die Atomkatastrophe in Japan hat gezeigt, welch desaströse Kehrseite moderne Technologien haben können – und dass wir die Zukunft unserer Kinder damit aufs Spiel setzen. Dennoch tun wir dies auf
ebensolche Weise, wenn wir uns dem Wandel dauerhaft verweigern. Und Bedenken haben derzeit Konjunktur, „Wutbürger“ wurde zum „Wort des Jahres“. Der Protest gegen die Münchner Olympiabewerbung und die
Revolte gegen den neuen Bahnhof in Stuttgart sind nur die jüngsten Beispiele für ein Phänomen, das in Deutschland um sich greift: das Dagegen-Sein. Die Zukunftslust ist uns offenbar vergangen.
Fortschritt ist mittlerweile ein Wort, das Allergien auslöst, Technik ein Feindbild. Aber warum dieser Wille zum Stillstand, warum stehen Visionen und Utopien heute in solch schlechtem Ruf? Warum
glauben wir, Werte wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz nur dann in unser Handeln integrieren zu können, wenn wir gleichzeitig den Rückwärtsgang in die Vergangenheit einlegen? Gerhard Matzig
porträtiert eine neobiedermeierlich gestimmte und überalterte Gesellschaft, in der Angst, Missmut und Besitzstandsdenken regieren. Er zeigt, wie der Egoismus der Wutbürger unseren Kindern die Zukunft
verbaut, und entwirft Szenarien einer neuen Moderne in Politik, Wirtschaft und Technik – für eine Welt, die uns einlädt, sie kreativ zu gestalten. Statt sie wütend zu bekämpfen.
Volkshochschule Ratzeburg in Kooperation mit der Buchhandlung Weber
Eintritt 5,00 €
"Rechter Terror? Das hat es doch früher in der Bundesrepublik nicht gegeben! Die Chroniken, die jetzt in den Zeitungen erscheinen, gehen meist nur bis in die frühen neunziger Jahre zurück. Als wäre der Rechtsterrorismus ein Produkt der Wiedervereinigung oder allein ein Restgift, eine Altlast der implodierten DDR. Tatsächlich hat es in der Bundesrepublik schon lange zuvor rechten Terror gegeben. Besonders in den siebziger Jahren stieg die Zahl der Gewalttaten rasant an, eine Entwicklung, die 1980 in eine in der Bundesrepublik bis dahin unbekannte Häufung rechtsterroristischer Taten aus dem neonazistischen Spektrum mündete", schreibt Fabian Virchow, Leiter des Forschungsschwerpunkts Rechtsextremismus / Neonazismus an der FH Düsseldorf, in seinem Beitrag "Für Volk und Nation" auf „Zeit-online“. Von Anfang an sei diese Geschichte auch eine Geschichte der Geheimdienste gewesen.
Die rassistische Gewaltwelle der frühen neunziger Jahren, für die nicht zuletzt die Pogrome in Hoyerswerda und Rostock stehen, hat die extreme Rechte als Ermutigung empfunden. In den neonazistischen Gruppen phantasierte man über den bevorstehenden Volksaufstand. Noch heute werden im Internet und im RechsRock ungehemmt Gewalt- und Mordfantasien artikuliert. Virchow resümiert: "Hasserfüllt fiebert man dem großen Bürgerkrieg entgegen, aus dem ein neues völkisches Deutschland entstehen werde". Solche blutige Visionen verlangten nach dem Fanal und der Ausschaltung der Feinde. "Daran hat sich bis heute nichts geändert. Die jetzt identifizierte Gruppe Nationalsozialistischer Untergrund steht in der Kontinuität eines Rechtsterrorismus, wie er die Bundesrepublik seit den fünfziger Jahren begleitet".
Wir wollen diese Geschichte des Rechtsterrorismus in den Blick nehmen.
Eintritt frei!
Ausschluss-Klausel:
Entsprechend § 6 Abs. 1 VersG sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene
zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Versammlung
ausgeschlossen.
„Was Hänschen nicht lernt…“
Dass Demokratie immer wieder neu gelebt und erlernt werden muss, ist ein Gemeinplatz. Und unsere Gesellschaft hat ein ganz vitales Interesse daran, dass ihre Bürger ein sicheres Demokratie –
Bewusstsein haben.
Da liegt es eigentlich nahe, dass dieser Bereich in der Schule einen besonderen Platz inne hat. Daran können aber nach Erfahrung vieler Menschen durchaus Zweifel gehegt werden. Ist dieser Eindruck zutreffend? Welche Möglichkeiten hat die Schule eigentlich, hier intensiv tätig zu werden? Was können oder müssen wir von (politischer) Erziehung in der Schule erwarten, was sollte Schule lieber anderen Bereichen überlassen?
Diesen und vielen anderen Fragen ist die Veranstaltung gewidmet, in der der bekannte Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger ein Impulsreferat halten und anschließend eine Podiumsdiskussion mit Fachleuten moderieren wird: Schulleiter der Gymnasien Ratzeburg und Mölln, Thomas Engelbrecht und Dr. Thomas Brademann, der Gemeinschaftsschulen Ratzeburg und Mölln, Henning Nitz und Dr. Volker Schmidt, sowie der Berufsbildenden Schulen Mölln, Ulrich Keller. Als Fach(Unterrichts-)Mann ergänzt Dr. Andreas Groh (IQSH) die Runde.
Eintritt frei!
Ein äußerst positives Fazit ziehen die Veranstalter der Ratzeburger Vortrags- und Fortbildungsreihe "Demokratie leben" nach dem Abschluss der letzten Veranstaltung "Einstellungen zur Demokratie" mit Dr. Serge Embacher.
"Es ist uns mit unseren Vortragsangeboten gelungen, in den vergangenen Wochen viele Menschen für Themen der politischen Bildung zu begeistern", freuten sich Holger Martens und Silvia Tessmer von der VHS Ratzeburg über die gute Publikumsresonanz. Allein zur Auftaktveranstaltung der "Fallada Gesprächslesung" mit Klaus-Jürgen Mohr, Landrat a.D. Erhard Bräunig und Bürgermeister Rainer Voß kamen über 100 Besucher und auch die folgenden Veranstaltungen mit Klaus-Jürgen Betram, Andrea Röpke und Dr. Serge Embacher waren sehr gut besucht.
"Erfreut hat mich dabei am meisten, dass auf jeder Veranstaltung ein großer Gesprächsbedarf zu Themen von Demokratie und Extremismus zu erkennen war und lebhaft diskutiert wurde", zog Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. als Mitveranstalter der Reihe sein Resümee. Wichtige gesellschaftliche Themenkomplexe wie Integration, Rechtsextremismus und die Veränderungen in unserer Demokratie wurden mit viel Interesse, kritisch aber unverkrampft debattiert und konnten von den kompetenten Referenten mit vielen spannenden Informationen ergänzt werden.
"Es war ein wirklich intensiver Abend in Ratzeburg", freute sich auch Dr. Serge Embacher über die angeregte Gesprächskultur während seines Vortrages. "Ich habe schon seit längerem den Eindruck, dass das Interesse der Menschen an politischen Bildungsveranstaltungen stetig wächst, nicht nur in den Metropolregionen sondern durchaus auch in den ländlichen Räumen. Die Menschen wollen sich einbringen und mitreden und suchen nach neuen Wegen. Dafür war mein Vortrag in Ratzeburg ein gutes Beispiel."
Auch aus der Sicht des Ratzeburger Bündnisses hat sich die viele ehrenamtliche Arbeit, die in der Vorbereitung einer solchen Vortragsreihe steckt, sehr gelohnt. "Insbesondere der informative Fachvortrag von Andrea Röpke zum Thema "Mädchen, Frauen und Mütter in der rechten Szene" vor über 30 Personen aus Lehr- und Erziehungsberufen der Region, war gerade im Lichte der tagesaktuellen Ereignisse sehr wichtig und konnte den Anwesenden noch einmal verdeutlichen, in wie vielen oft auch wenig wahrgenommen Bereichen unserer Gesellschaft Rechtsextremismus bereits Einfluss nimmt.", sagte Pröpstin Frauke Eiben.
Bürgermeister Rainer Voß sprach für das Ratzeburger Bündnis mit Blick auf das Jahr 2012 aus: "Ich hoffe sehr, dass wir diesen Diskussionsprozesse auch im kommenden Jahr fortführen und mit weiteren Veranstaltungen zur politischen Bildung einen positiven Beitrag zu unserer poltischen Kultur, insbesondere auch den Umgang miteinander leisten können. Wir sind dem Lokalen Aktionsplan Herzogtum Lauenburg und dem Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN" sehr dankbar, dass sie uns die Vortragsreihe "Demokratie leben" ermöglicht haben. Unser Dank gilt auch den Kooperationspartnern wie der Stiftung Mecklenburg, dem Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, der Kirchengemeinde St. Petri, des Osburg-Verlag, der Stadt Ratzeburg, dem Vokalensemble Ratzeburg und der Buchhandlung Weber.“
Die Einstellungen der Deutschen zur Demokratie sind ambivalent: Während die Demokratie als solche von den meisten akzeptiert und befürwortet wird, macht sich eine zunehmende Skepsis gegenüber der „real existierenden Demokratie“ und ihren Akteuren breit. Dieses tief sitzende Misstrauen ist Ausdruck wachsender sozialer Ungleichgewichte sowie eines Mangels an demokratischen Beteiligungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten. Der Vortrag beleuchtet vor dem Hintergrund einer kritischen Zeitdiagnose Potenziale für eine neue bürgergesellschaftliche Solidarität.
Dr. Serge Embacher ist Politikwissenschaftler und Publizist und arbeitet u. a. für das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) in Berlin. Nach dem Studium der Publizistik, Germanistik und Politikwissenschaft promovierte er mit einer Arbeit über kritische Theorie der Öffentlichkeit. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Bürgergesellschaft und Demokratiepolitik. Zuletzt ist von ihm die Studie "Demokratie! Nein danke?" im Dietz-Verlag in Bonn erschienen. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.
Die Veranstaltung beschließt die Ratzeburger Vortrags- und Fortbildungsreihe "Demokratie leben", ein Kooperationsprojekt des Vereins Miteinander leben e.V., des Ratzeburger Bündnisses und der Volkshochschule Ratzeburg, das durch den Lokalen Aktionsplan Herzogtum Lauenburg im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN" gefördert wird.
Seit einigen Jahren treten Frauen in der männerdominierten neonazistischen Bewegung zunehmend selbstbewusster auf. Sie kandidieren für die NPD, organisieren Demonstrationen, führen Kassenbücher und kümmern sich um die Erziehung des rechten Nachwuchses. Vor allem aber sind sie bestrebt, rechtsradikale Politik unter dem Deckmantel von sozialen Themen wie Naturheilkunde, Ökologie, Kindergeld und Hartz IV auf kommunaler Ebene zu verankern. Gestützt auf Insiderinformationen geben die beiden ausgewiesenen Kenner des rechtsextremen Milieus Andrea Röpke und Andreas Speit in spannenden Reportagen einen Einblick in das Innenleben dieser Szene. Sie schildern, wo völkische »Sippen« bereits Vereine, Elternräte oder Nachbarschaften prägen, fragen, warum Politik und Verfassungsschutzbehörden diesem gefährlichen Treiben tatenlos zuschauen, und zeigen Strategien gegen die rechtsradikale Unterwanderung der Gesellschaft auf.
Andrea Röpke, Jahrgang 1965, ist Politologin und freie Journalistin. Ihr Spezialgebiet: Rechtsextremismus. Neben diversen Fernsehmagazinen wie Monitor, Spiegel-TV und Panorama wurden ihre aufwendigen Inside-Recherchen im Neonazi-Milieu auch in der Taz, Süddeutsche-Online und in Fachportalen wie Blick nach rechts veröffentlicht.
2009 erhielt sie den Preis der Lutherstädte »Das unerschrockene Wort« und wurde von der US-Botschaft in Berlin im Rahmen des »International Women of Courage Award« geehrt. Bücher u.a."Neonazis in Nadelstreifen. Die NPD auf dem Weg in die Mitte der Gesellschaft" (hg. mit Andreas Speit), 3., akt. Auflage 2009.
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
Die Veranstaltung führt die Ratzeburger Vortrags- und Fortbildungsreihe "Demokratie leben" fort, ein Kooperationsprojekt des Vereins Miteinander leben e.V., des Ratzeburger Bündnisses und der Volkshochschule Ratzeburg, das durch den Lokalen Aktionsplan Herzogtum Lauenburg im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN" gefördert wird. Über den gesamten November hinweg sind fünf Veranstaltungen zu sehr unterschiedlichen Aspekten von Demokratie und Extremismus geplant, die politisch interessierte Menschen zum Zuhören, Mitdenken und Mitdiskutieren einladen möchten, aber auch ein Fortbildungsangebot für ein Fachpublikum beinhalten.
Ob er nun einen vietnamesischen Fischhändler kennenlernte, einen von islamischen Mitgliedern geprägten Boxklub oder eine kabylische Tänzerin – überall traf er auf fesselnde Lebensberichte und die Bereitschaft, dem Gastland etwas zurückzugeben. Aufklärung, aber keine Verklärung lautet das Credo seines Buches, das nicht für den Stammtisch bestimmt ist.
Jürgen Bertram, Jahrgang 1940, begann seine journalistische Laufbahn bei einer niedersächsischen Heimatzeitung und kam 1972 nach Redakteursjahren bei der Deutschen Presseagentur und beim Nachrichtenmagazin Der Spiegel zum NDR-Fernsehen, für das er 13 Jahre als Fernsehkorrespondent aus China und Südostasien berichtete. Er ist Autor zahlreicher zeitkritischer Bücher.
Jürgen Bertram liest im Rahmen der Ratzeburger Vortragsreihe "Demokratie leben" im Petri-Forum. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.
»Deutschland schafft sich ab« – die Erregung, die Thilo Sarrazins These auslöste, begriff Jürgen Bertram, der als Fernsehkorrespondent selbst viele Jahre im Ausland verbrachte, als Anregung. Er streifte durch seine Straße im ganz normalen Hamburger Stadtteil Eimsbüttel und führte Gespräche mit den Menschen, um die es in der unvermindert heißen Integrationsdebatte geht. Das Ergebnis seines Spaziergangs durch die Kulturen sind spannende Lebensgeschichten und überraschende Erkenntnisse.
Hans Falladas Werk „Jeder stirbt für sich allein“ erlebt aktuell eine Wiederentdeckung. Es geht um Rechtsextremismus im Alltagsleben, wie er sich dort festsetzt, wirkt, Angst verbreitet und die Menschen verändert ... Täter entwickelt und Opfer schafft. Falladas Erzählung ist hochaktuell, dies kann Landrat a.D. Erhard Bräunig aus Nordwestmecklenburg berichten. Rechtsextremismus entfaltet Wirkung und viele Facetten, die Fallada aus dem Alltagsleben unter dem Nationalsozialismus beschreibt, sind auch heute in Ansätzen wieder erkennbar. Diese geschichtlichen und aktuellen Erfahrungskontexte zu verbinden, soll an diesem Abend mit seinem für Deutschland geschichtlich bedeutsamen Datum an geschichtlich symbolischer Stätte gewagt werden.
Klaus-Jürgen Mohr liest aus Falladas Werk. Rainer Voß ist im Gespräch mit Erhard Bräunig. Die Veranstaltung wird musikalisch umrahmt vom Ratzeburger Vokalensemble unter Leitung von Holger Martens.
Die Veranstaltung eröffnet die Ratzeburger Vortrags- und Fortbildungsreihe "Demokratie leben", eine Kooperationsprojekt des Vereins Miteinander leben e.V., des Ratzeburger Bündnisses und der Volkshochschule Ratzeburg, das durch den Lokalen Aktionsplan Herzogtum Lauenburg im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN" gefördert wird. Über den gesamten November hinweg sind fünf Veranstaltungen zu sehr unterschiedlichen Aspekten von Demokratie und Extremismus geplant, die politisch interessierte Menschen zum Zuhören, Mitdenken und Mitdiskutieren einladen möchten, aber auch ein Fortbildungsangebot für ein Fachpublikum beinhalten.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Der Veranstaltungsort ist nicht barrierefrei. So weit möglich, können notwendige Hilfestellungen angeboten werden. Bitte wenden Sie sich an die Veranstalter unter 04541 - 8000-114.
Demokratie muss gelebt werden, Demokratie muss erlernt werden... Politische Bildung ist dazu der Schlüssel ... an Schulen wie in der Erwachsenenbildung. In diesem Sinne möchten der Verein Miteinander leben e.V., die Volkshochschule Ratzeburg und das Ratzeburger Bündnis in diesem Herbst gemeinsam eine Vortrags- und Fortbildungsreihe zu den Themenkomplexen Demokratie und Extremismus initiieren, um damit Wissen zu erschließen und Diskussionsprozesse für eine gelebte Demokratie anzustoßen.
Über den gesamten November hinweg sind fünf Veranstaltungen zu sehr unterschiedlichen Aspekten von Demokratie und Extremismus geplant, die politisch interessierte Menschen zum Zuhören, Mitdenken und Mitdiskutieren einladen möchten, aber auch ein Fortbildungangebot für ein Fachpublikum beinhalten. Die Vortragsreihe wird ermöglicht durch eine Zuwendung aus dem Lokalen Aktionsplan Herzogtum Lauenburg im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN".
„Jeder stirbt für sich allein“ – Was Fallada uns heute zeigen kann..."
09.11.2011 um 19:00 Uhr
Lesung und Gespräch zum „Deutschen Tag“
mit Klaus-Jürgen Mohr, Erhard Bräunig und Rainer Voß
im Haus Mecklenburg, Reuter-Saal
Ihren Anfang wird die Reihen am 09. November 2011 um 20:00 Uhr im Reuter-Saal des Hauses Mecklenburg nehmen. Unter dem Titel „Jeder stirbt für sich allein“ – Was Fallada uns heute zeigen kann..." möchten Klaus-Jürgen Mohr, Erhard Bräunig und Rainer Voß den Versuch wagen, Kernaussagen aus Hans Falladas wiederentdeckten Werk "Jeder stirbt für sich allen" mit gesellschaftlichen Entwicklungen heute in Beziehung zu setzen und ihre Aktualität aufzuzeigen. Es geht um Rechtsextremismus im Alltagsleben, wie er sich dort festsetzt, wirkt, Angst verbreitet und die Menschen verändert ... Täter entwickelt und Opfer schafft. Klaus-Jürgen Mohr wird aus Falladas Werk lesen, Rainer Voß die vorgteragen Passagen mit Landrat a.D. Erhard Bräunig disktutieren. Die Veranstaltung wird musikalisch umrahmt vom Ratzeburger Vokalensemble unter Leitung von Holger Martens. Der Eintritt ist frei.
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